Die an Universitätskliniken ist zu selten weiblich. Diese herbe Enttäuschung vermeldet die German Society of Residents in Urology (GeSRU) auf Twitter (>>zum Tweet). In der deutschen Urologie gibt es nach einer aktuellen Analyse des Deutschen Ärztinnenbundes ganze zwei Klinikdirektorinnen bei rund 30 % Oberärztinnen. Damit landet die Urologie auf dem vorletzten Platz. Der GeSRU-Tweet bezieht sich auf das Update 2022 der Dokumentation des Deutschen Ärztinnenbundes zum Anteil von Frauen in Führungspositionen in klinischen Fächern der deutschen Universitätsmedizin.

Gemeinsam mit Chirurgie und Neurochirurgie hat die Urologie die rote Laterne in der Frauen-Tabelle der Führungspositionen in der Universitätsmedizin. Die Bewertung des DÄB ist eindeutig: „Kein Fortschritt bei Frauen in Führungspositionen der Universitätsmedizin – enttäuschendes Ergebnis unserer neuen Studie.“ Obwohl qualifizierter Nachwuchs (37 % Oberärztinnen) zur Erlangung einer Führungsposition vorhanden sei, bleibe der Frauenanteil mit 13 % insgesamt sehr gering. Aber selbst von diesem deutschen Mittelwert ist die Urologie einige Prozentpunkte zu viel entfernt.
Studie des DÄB zu Frauen in Führungspositionen
Wie viele Frauen gestalten die Universitätsmedizin in Deutschland an maßgeblicher Stelle – etwa als Klinikdirektorin? In welchen Fächern ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen besonders gering? Solche Fragen beantwortet die Evaluationsstudie des DÄB „Medical Women On Top“ (MWOT). Seit Mai 2002 liegt das zweite Update vor, nach 2019 und der Basisuntersuchung 2016. Evaluiert wurden alle 38 deutschen staatlichen Universitätskliniken. (fgr)