Aus UroForum 4-22
Dimitri Barski
In der Vergangenheit wurde eine Vielzahl natürlicher Materialien wie Venen, autologes Nervengewebe, Kollagen und synthetische Materialien in Kombination mit Stammzellen zur Rekonstruktion peripherer Nerven verwendet. Die Übertragung dieser meist tierexperimentellen Studien in die klinische Praxis funktionierte bisher nicht. Einige Grundlagenstudien haben sich mit der Neurapraxie während der radikalen Prostatektomie beschäftigt. Es zeigt sich, dass Hypoxie, Entzündungsreaktion und schließlich Apoptose und Fibrose des Schwellkörpers durch den chirurgischen Eingriff wesentliche Mechanismen der Nervenschädigung sind. Die neuen Operationstechniken haben einen minimalinvasiven Ansatz, jedoch fehlt der wissenschaftliche Nachweis der Verbesserung von funktionellen Ergebnissen im Vergleich zum offenen Vorgehen. Aber nur wenige Studien beschäftigen sich mit Möglichkeiten des Tissue Engineering, um einer Neuropraxie des pelvinen Nervenplexus vorzubeugen.
