Aus UroForum 9-21
Christian Bruer
Bei 30–35 % aller Patienten mit erektiler Dysfunktion (ED) wirken Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE5) nicht oder nicht ausreichend. In einigen Fällen steckt ein unerkannter Testosteronmangel dahinter. Wenn bei diesen Patienten der Mangel an männlichem Sexualhormon laborchemisch bewiesen ist und tatsächlich für die ED und das PDE5-Versagen (mit)verantwortlich ist, liegt ein behandlungsbedürftiger Hypogonadismus vor. Studien konnten zeigen, dass eine Testosterontherapie bei hypogonadalen Männern mit ED die Wirksamkeit von PDE5-Hemmern verbessern kann. Wenn dann eine Testosterontherapie neu verordnet wird, empfiehlt die aktuelle Leitlinie der EAU (European Association of Urology) explizit die Verwendung von kurz wirksamen Präparaten, weil im Falle von Nebenwirkungen die Therapie dann schnell abgesetzt werden kann.
