
Ribociclib (Kisqali®) zeigt das längste bisher berichtete mediane OS bei Frauen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Mammakarzinom
- Im Rahmen der abschließenden Analyse der Studie MONALEESA-2 konnte in der Erstlinienbehandlung postmenopausaler Frauen mit fortgeschrittenem HR+ /HER2- Brustkrebs für Ribociclib (Kisqali®) als bislang einzige zielgerichtete Therapie in Kombination mit einem Aromatasehemmer (Letrozol) ein statistisch signifikanter Vorteil im Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu alleiniger Aromatasehemmer-Therapie erreicht werden.
- Postmenopausale Patientinnen unter Ribociclib plus Letrozol wiesen eine mediane Überlebenszeit von mehr als 5 Jahren (63,9 Monate) auf – und damit einen Überlebensvorteil von über 12 Monaten gegenüber Placebo plus Letrozol (Hazard Ratio [HR]=0,76; p=0,004) [1].
- Der CDK 4/6-Inhibitor Ribociclib hat in allen drei zulassungsrelevanten Phase-III-Studien des MONALEESA-Programms – mit verschiedenen endokrinen Therapiepartnern unabhängig vom Menopausenstatus oder der Therapielinie – einen Vorteil für das Gesamtüberleben gezeigt [1].
- Die Überlebensdaten der Studie MONALEESA-2 wurden auf dem ESMO-Kongress 2021 als Late-Breaker-Präsentation vorgestellt [1].
Novartis hat auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) die Ergebnisse der abschließenden Analyse des Gesamtüberlebens (OS) der Phase-III-Studie MONALEESA-2 präsentiert. Im Rahmen der Studie wurde Ribociclib (Kisqali®) in Kombination mit Letrozol im Vergleich zu Placebo plus Letrozol bei postmenopausalen Frauen mit HR+a/HER2-b fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom, die zuvor keine andere systemische Therapie für ihre fortgeschrittene Erkrankung erhalten hatten, untersucht [1]. Diese Daten wurden als Late-Breaker-Präsentation am 19. September 2021 vorgestellt [1].
Dabei wurde unter Therapie mit Ribociclib in Kombination mit Letrozol eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des Gesamtüberlebens, dem wichtigsten sekundären Endpunkt, beobachtet (im Median 63,9 vs. 51,4 Monate; HR=0,76; 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 0,63–0,93; p=0,004) [1]. Die Auswertung ergab damit nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von über 6,5 Jahren eine Verbesserung des medianen Gesamtüberlebens um mehr als ein Jahr. Dies ist insgesamt das längste bisher berichtete mediane Gesamtüberleben bei Frauen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Mammakarzinom [1]. Die Ergebnisse von MONALEESA-2 zeigten für Patientinnen, die mit Ribociclib in Kombination mit Letrozol behandelt wurden, nach 6 Jahren eine Überlebenschance von mehr als 44 % (44,2 % vs. 32,0 %) [1].
In der MONALEESA-2-Studie wurde unter Ribociclib plus Letrozol zudem ein um annähernd 12 Monate längerer Zeitraum bis zum Beginn der Chemotherapie beobachtet (im Median 50,6 vs. 38,9 Monate; HR=0,74; 95 %-KI: 0,61–0,91) als bei Patientinnen, die nur Letrozol (plus Placebo) einnahmen [1]. Auch in dieser längeren Nachbeobachtungszeit wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet; die unerwünschten Ereignisse stimmten mit den zuvor berichteten Phase-III-Ergebnissen für Ribociclib überein [4–6].
Der primäre Endpunkt des progressionsfreien Überlebens (PFS) wurde in der ersten Auswertung von MONALEESA-2 erreicht (medianes PFS; 95 %-KI [19,3 Monate – nicht erreicht] vs. 14,7 Monate [13,0–16,5 Monate]; HR=0,556; p=0,00000329) [7]. Die aktuellen Ergebnisse zum Gesamtüberleben zeigten bereits den dritten statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Überlebensvorteil unter Ribociclib im MONALEESA-Studienprogramm [1–3].
Über Ribociclib
Ribociclib ist ein selektiver Cyclin-abhängiger Kinaseinhibitor (CDKi). Er gehört zu einer Medikamentenklasse, die dazu beitragen kann, das Fortschreiten von Krebs durch Hemmung zweier Proteine, den Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6 (CDK4/6), zu verlangsamen. Bei Überaktivität können diese Proteine Krebszellen zu schneller Teilung veranlassen und so zum Tumorwachstum beitragen [8].
Ribociclib wurde 2017 zunächst als initiale endokrinbasierte Therapie bei postmenopausalen Frauen mit HR+/HER2-, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom in Kombination mit einem Aromatasehemmer zugelassen. Die Zulassung basierte auf den Ergebnissen der Studie MONALEESA-2 [7]. Im Juli 2018 wurde Ribociclib von der FDA für die Behandlung von prä-, peri- und postmenopausalen Frauen in den USA zugelassen. Die Indikation umfasst zudem die Therapie postmenopausaler Frauen in Kombination mit Fulvestrant sowohl in der Erst- als auch der Zweitlinientherapie [9].
Seit Januar 2019 ist Ribociclib auch in Europa unabhängig vom Menopausenstatus sowie vom Kombinationspartner (Aromataseinhibitor oder Fulvestrant) zugelassen für die Behandlung von Frauen mit HR+/HER2- lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom als initiale endokrinbasierte Therapie oder bei Frauen mit vorangegangener endokriner Therapie [9].
Literatur:
- Hortobagyi GN et al. ESMO Congress, September 16–21, 2021, Abstract #LBA17
- Im SA et al. N Engl J Med 2019; 381: 307–16
- Slamon DJ et al. N Engl J Med 2020; 382(6): 514–24
- Hortobagyi GN et al. Ann Oncol 2018; 29: 1541–47
- Slamon DJ et al. J Clin Oncol 2018; 36: 2465–72
- Tripathy D et al. Lancet Oncol 2018; 19: 904–15
- Hortobagyi G et al. N Engl J Med 2016; 375: 1738–48
- Gheorghe D. Breast Cancer. Decision Resources 2017; 1–338
- Fachinformation Kisqali® 200 mg Filmtabletten
- Kisqali (ribociclib) Prescribing information. East Hanover, New Jersey, USA: Novartis Pharmaceuticals Corporation; July 2018
Quelle: „ESMO 2021: Ribociclib (Kisqali®) von Novartis zeigt das längste bisher berichtete mediane Gesamtüberleben bei Frauen mit fortgeschrittenem HR+/HER2- Mammakarzinom“, 20. September 2021; Autor: Novartis Pharma GmbH