F. Engel, J. Tesarz

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist ein komplexes Krankheitsbild mit einer vielgestaltigen Symptomatik. Neben der klassischen Symptomtrias aus Wiedererleben, Vermeidung und Hyperarousal zeichnet sich die PTBS durch eine hohe Komorbidität mit chronischen Schmerzstörungen und psychischer Komorbiditäten, wie Suchterkrankungen, aus. Die Schmerztherapie bei Schmerzpatienten mit psychischem Trauma und Traumafolgestörungen ist daher oftmals komplex und langwierig. Dies betrifft insbesondere auch die medikamentöse Schmerztherapie, welche geprägt ist von der Berücksichtigung relevanter Begleitsymptome, möglichen Nebenwirkungen und individueller Risiko-Nutzen-Abwägung. In dieser kurzen Übersichtsarbeit soll auf allgemeine Aspekte einer integrierten medikamentösen Schmerztherapie eingegangen werden und gleichzeitig spezifische Aspekte bei Patienten mit Traumahintergrund dargestellt werden. So ist bei der Medikamentenwahl neben der Berücksichtigung von pathophysiologischen Überlegungen auch die Beachtung psychischer Komorbiditäten von Relevanz. Insgesamt sind die Effekte medikamentöser Interventionen auf die Schmerzsymptomatik oftmals gering bis moderat und daher von untergeordneter Bedeutung und sollten nicht als alleinige Therapie angeboten werden. Interdisziplinäre und psychotherapeutische Therapieansätze sind zu bevorzugen. Dennoch kann eine pharmakologische Unterstützung einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität bei den Betroffenen wieder zu verbessern.